D2library

Ich denke, also bin ich

von Simon Salzl aka TwinYawgmoth

Teil 4 - Läuterlodern

Kapitel 26: der Toten Meister

Die Kathedrale des Bösen ragt vor uns auf. Der Meister richtet den Blick nach oben.

»Schon lustig, wie Diablo hier Kirchenarchitektur zitiert.«

»Ob das wohl ein schwarzhumorig-ironischer Kommentar auf die Verkommenheit, ja, Höllengleiche weltlicher Religionen ist?«

»Oder er meint einfach, dass es verdammt beeindruckend aussieht. Wo er Recht hat ... lass uns töten gehen, hm?«

Da tauchen in dem Gang hinter dem vergleichsweise engen, aber hohen Eingangsportal Gegner auf. Es sind Giftfürsten, die Haut dunkelgrün wie ihre Namensgebung ahnen lässt, gewaltige Schwerter erhoben im Ansturm. Nun, von denen haben wir ja schon genug in Izuals Armee erledigt ...

Ich wäre vorsichtig. Auch, wenn sie gleich aussehen, das sind sicher die Besten der Besten.

Wir werden sehen. Die Skelette stellen sich ihnen entgegen; in dem engen Durchgang können zwei von ihnen nur einen Fürsten aufhalten. Das Verhältnis gefällt mir.
Der erste Schwerthieb des führenden Gegners zerlegt ein Skelett auf einen Streich. Das gefällt mir wieder weniger.

Siehst du?

Warum bist du eigentlich immer so selbstzufrieden, wenn du Recht damit hattest, dass es uns schlecht geht?

Weil ich deinen grundlosen Optimismus nicht ausstehen kann.

Ein hinzugezogenes Skelett nutzt dann doch die Lücke in der Verteidigung des Fürsten aus, als dieser einen zweiten Krieger fällt, und steckt sein Schwert tief in des Dämonen Flanke. Er wirkt er überrascht über sein Ende, dann vergeht er in Flammen.
Sofort steht aus der Asche ein neues Skelett auf - und ein zweiter seiner Art ersetzt ihn, Feuer speiend. Unsere Armee hält das aus - noch. Als er aufgrund seiner Irrtums, mit dem Inferno groß etwas zu bewirken, vernichtet wird, sehe ich aber die Knochen glühen - und da legt der ihm Folgende nach, was zwei von unseren Leuten zerplatzen lässt.

»Das wird so Nichts, wenn ich zwei von meinen für jeden von ihnen verliere ... und sprengen kann ich nicht, solange sie hintereinander stehen!«

»Jetzt wäre der Speer vielleicht eine gute Idee ...«

»Manaverschwendung, Golem, solange ich nicht so trainiert darin bin, dass er ernsthaft Schaden anrichtet. Habe ich auch nicht vor. Aber ich hab mir etwas anderes gedacht ...«

Er runzelt die Stirn in höchster Konzentration, während die Wächter mehr versuchen am Leben zu bleiben, als zu töten; die Krieger sind Geschichte.

»... nämlich als ich die Ritter vorhin wiederbelebt habe. Ihre Rüstung war im Weg, weil meine Skelette einen anderen Körperbau haben als die Gegner. Aber ... warum denn immer das ursprüngliche Skelett verändern? Besonders, wenn es von vorneherein ein so starkes ist ...«

»Aber General, die Skelette von den Fürsten verbrennen doch, wenn sie sterben ...«

»... und dennoch kann ich sie zu meinen Dienern formen. Es sind Leichen, so oder so. Und ich habe Macht über sie. Jetzt Ruhe ...«

Sein Stab hebt sich in zitterndem Arm.

»... dein Leben ist vorbei ... du gehörst mir ... gib mir ... deine Kraft ... im Tod!«

Unter den Füßen des Giftfürsten, der auf der Leiche seines Kameraden steht, regt sich etwas. Er zuckt zurück, überrascht, was einem Wächter die Chance gibt, sein Schwert zu packen. Der zweite greift auch mit zu, sie entreißen es ihm, drehen es um und rammen es dem ehemaligen Besitzer in die Magengrube.
Das Zucken hört auf. Der Meister flucht, schwitzend.

»Verdammt! Ich habe Macht über dich!«

»Was Ihr versucht, ist möglich, Meister. Versucht es weiter.«

Kurz ist der Meister überrascht, dass der Zweite ihn ermutigt - wie ich auch - dann nickt er dankend und faltet die Hände.
Ein Wächter wird in die Lava gefegt. Langsam wird es eng. Ich bereite mich darauf vor, in die Bresche zu springen.

»Golem, ein Runenwort, das ich mit Wiederbelebung verbinden könnte?«

»Äh ... Ewigkeit? Erinnerung?«

»... zu schwach.«

»Phönix.«

Der Meister reißt die Augen auf, eine Hand nach oben, den Stab nach vorne. Seine Hand ist ruhig.

»VexVexLoJah!«

Die Leiche des Giftfürsten, der Aschehaufen, wirbelt auf. Ein dichter Kern aus Materie formt sich, ein spinnenartiges Skelett formend, schnell koalesziert die Asche darum herum, formt Fleisch, Muskeln, Haut, Hörner, zuletzt hebt sich das Schwert in die wartende Hand des wiederbelebten Dämonen.
Der Meister atmet schwer. Die hinter dem Erweckten aus dem Chaos-Sanktuarium strömenden Gegner halten inne, völlig überrumpelt von dem, was gerade geschehen ist. Der vor ihm stehende hat es noch nicht bemerkt.

»Töten.«

Als das Schwert seines einstigen Mitstreites sich ihm in den Rücken bohrt, merkt er es dann doch - natürlich zu spät. Ein seltsamer Ausdruck zuckt über das Gesicht des Wiederbelebten - als hätte er dies gerade nur ungern getan. Aber ... er ist doch unter Kontrolle des Meisters?

»Argh ...«

Dieser fasst sich an die Stirn.

»Er kämpft gegen mich. Das ... ist unerwartet. Nein! Dreh dich um! Feuer frei! Mir doch völlig egal, ob das einmal deine Freunde waren, sowas gibts in der Hölle eh nicht!«

Ein veritabler Bruderkrieg beginnt. Der Meister beißt die Zähne zusammen - und erweckt einen zweiten Fürsten.

»Lass hier doch keine Rebellionen zu. Du auch! Mitkämpfen! Dräng sie zurück!«

Er hält inne, seine Schläfen reibend.

»Himmel, das ist anstrengend. Und manaintensiv. Aber ... effektiv.«

Zusammen rösten seine unwilligen Diener die anderen Fürsten. Diese versuchen, sich zu wehren, aber ein abgeschlagener Arm oder ein Schwert ins Herz ist unseren neuen Mitstreitern völlig egal - sie sind bereits tot, nur die Magie des Meisters hält sie in ihre körperliche Form gepresst. Wie die Asche, aus der sie enstanden, sind ihre Körper auch grau; ein unnatürliches, beinahe ekelhaftes Schauspiel - hätte ich Mitleid, wenn es keine Dämonen gewesen wären? So kann ich meinen instinktiven Abscheu leicht unterdrücken.

Hätte nicht gedacht, dass er selbst auf das hier kommt ...

Das hat dich ja ganz schön überrascht, wenn du gleich so bereit warst, ihm dabei zu helfen.

Das ist eine Königsdisziplin, oh Unerfahrener. Er hat sich gewaltig gemausert in den letzten paar Tagen, die Kämpfe hier unten haben ihn extrem gestärkt. So einen Fortschritt hätte ich ihm eigentlich in vielleicht zwei Jahren zugestanden, wenn überhaupt ... ich muss zugeben, dass er mich mehr und mehr überrascht.

Einer der Wiederbelebten bekommt den Kopf abgeschlagen. Ohne ihn kämpft er noch ein paar Sekunden weiter, dann verlässt ihn endgültig der mühsam zurückgepresste Lebensfunke, und der Körper zerfällt, löst sich auf wie der der Skelette, wenn sie vergehen; es bleibt nur ein Hauch von Staub in der Luft zurück, damit ist Nichts mehr anzufangen. Die Nekromantie geht nicht sehr pfleglich mit ihren Materialien um.
Dafür sind die Gegner auch ordentlich dezimiert. Der Meister atmet tief durch.

»Na schön, wenn du willst, dann geh halt wieder.«

Auch der zweite, schon ordentlich lädierte, graue Giftfürst zerfällt. Aber es leben noch drei ... nein, vier, Gegner!
Die Wächter haben sich zurückgezogen, um den Meister zu schützen; muss jetzt doch ich ... ? Sie laufen auf uns zu ... da schnippt der Meister mit den Finger, nur aus Lust an der Geste, wie ich annehme, die altbekannten orangen Flämmchen erscheinen über ihren Köpfen, und ihr wilder Ansturm wird jäh durch eine Explosion unterbrochen.
Jetzt ist er aber wirklich schweißgebadet. Ich blicke ihn besorgt an.

»Alles in Ordnung?«

»Nicht jenseits des Gewöhnlichen. Schon anstrengend, die Dinger am 'Leben' zu halten ... und überhaupt dazu zu bringen, zu tun, was ich will. Ich denke nicht, dass ich das auf ewig schaffen würde, aber so ein paar Minuten sind schon drin. Kämpfe sollte nicht länger dauern als das, also Alles super - solange ich die erste Leiche kriege.«

»Dafür kann ich ja immer sorgen.«

»Oder die Jungs, natürlich. Also ...«

Er stürzt einen Manatrank hinunter.

»Dann sorgen wir mal für Jungs. Eins, zwei, drei ...«

Die Armee füllt sich.

»... und noch zwei extra.«

Und frische Giftfürstenleichen gesellen sich, grau getönt und widerspenstig, zu uns. Sie reihen sich neben mir in die Formation ein, an der Spitze, was mich ein wenig mulmig stimmt; ihr gelegentliches Schnauben sagt mir, dass sie ganz deutlich nicht in dieser Position sein wollen. Aber der Meister scheint sie unter Kontrolle zu haben. Auch, wenn er ihnen jeden Befehl laut sagen muss.
Vielleicht bessert sich auch das noch mit mehr Übung.

Wird es.

Beruhigend.

Wenn er nicht vorher von einem seiner Wiederbelebten getötet wird. Alles eine Frage der konkurrierenden Willensstärken.

Noch beruhigender.

Das Innere des Sanktuariums ist ... anders. Ich war noch nie in einem benutzten Sakralgebäude, aber ich bilde mir ein, dass es sich so anfühlen würde, eines zu betreten - ein Gefühl umgibt mich, als wäre eine größere, Ehrfurcht gebietende Macht um mich herum. Es ist sehr still, aber trotz der Situation ist es keine Ruhe vor dem Sturm, sondern etwas völlig Natürliches für diesen Ort, das der Würde des Ganzen entspricht. Durch die hohen, trüben Glasfenster fällt ein tiefrotes Licht, das den ganzen Raum tränkt; eine Farbe, die zutiefst höllisch ist, aber gleichzeitig auch seltsam warm.
Ebenso ist die Luft im Vergleich zu draußen geradezu ... kühl. Es ist angenehmer hier als in der Festung des Wahnsinns.
Deutlich angenehmer.
Dass das Allerheiligste der Hölle überhaupt nicht versucht, mir Angst einzujagen, macht mir mehr, als es durch grauenvolle Dekoration je erreichen könnte. Dieser Ort weiß, dass er Einschüchterung nicht nötig hat, weil er ist, was er ist.
Die stumme Aura einer Macht jenseits des Greifbaren ist erdrückend.
Nervös sehe ich die Wiederbelebten an. Sie sträuben sich, ihre Schritte sind langsamer, als sie sein könnten. Der Meister muss sie immer wieder antreiben. Ob das wirklich eine so gute Idee ist?
Da taucht ein Batallion Skelettritter auf. Der Eingangsbereich des Chaos-Sanktuariums ist ein quadratischer Raum, aus dem zwei Wege führen, beide geradeaus weiter; aus beiden strömen Gegner.

»Greift an! Der Linke nach links und umgekehrt! Und nutzt die Schwerter, die sind feuerimmun!«

Die Wiederbelebten stürmen - gezwungenermaßen - auf ihre Verbündeten zu und fahren unter sie wie entfesselte Bestien. Die Skelette können nur zurückbleiben, da die wilden Schläge der Giftfürsten für sie auch gefährlich wären. Sie lassen dabei jegliche Verteidigung außen vor; offenbar wollen sie so schnell wie möglich zurück in die Umarmung des Todes. Der Meister gibt keine klareren Anweisungen, um das zu verhindern; wahrscheinlich ist er ganz froh, wenn sein ständiger Kampf mit ihnen zu Ende geht, und dabei so viele Gegner wie möglich sterben.
Tatsächlich geben die grauen Dämonen bald den Geist auf. Die verbliebenen Ritter wittern Morgenluft - dann kommen die Skelette und ich. Ihre versprengte Formation hat uns Nichts entgegenzusetzen, auch wenn es insgesamt immer noch ziemlich viele sind.
Der Meister hat seit längerem fast exklusiv Eismagier beschworen, deren ständige Barrage hilft auch ungemein. Töten tun sie zwar Nichts, aber da sie den Frost verteilen ... es sieht Alles ziemlich gut aus. Bald sind nur noch unsere Skelette am Leben.
Der Meister tritt gegen eine Ritterleiche.

»Lohnt den Aufwand nicht. Der nächste starke Gegner. Wir gehen rechts entlang.«

Ich werfe schnell einen Blick in den nur wenige Meter links davon verlaufenden Gang.

»Ist egal. Die sind nicht lang.«

Tatsächlich vereinen sich beide Gänge in einem zweiten quadratischen Vorraum. Der bevölkert ist von wartenden Giftfürsten; offenbar wollen sie die Skelette ein wenig aufteilen, statt wie die am Eingang auf ihren individuellen Vorteil zu bauen. Ob ihnen das viel bringt?
In Fächerformation konzentrieren sie ihr Feuer, und unsere Vorhut zerplatzt einfach. Oha.

»Golem?«

Natürlich. Das sollte mir überhaupt Nichts ausmachen. Der Meister schickt weitere Skelette vor, um sie zu einer weiteren Salve zu verleiten; ich tauche einfach durch diese hindurch, und ehe sie es sich versehen, habe ich zweien große Löcher in die Kehlen gebrannt. Von innen sind sie sicher, aber heiliges Feuer von außen ist ungut. Damit ist ein Loch in ihrer Mitte - aber sie sind ein wenig zu verteilt, als dass sich eine Sprengung lohnen würde ... ob ich sie zusammenziehen kann?

»Na kommt schon!«

Ich winke in beide Richtungen, überheblich hin- und hersehend.
Da landet ein donnernder Fußtritt hinter mir. Gerade noch kann ich mich umdrehen, um festzustellen, dass sich ein gelb gefärbter Held wohl hinter der nächsten Ecke versteckt hat, bevor ich durch den halben Raum gefegt werde, am Meister vorbei und wie ein Wasserballon zerplatzend an der Wand lande. Gerade so kann ich mich zusammenhalten. Als Pfütze sinke ich zu Boden.

»Rückzug!«

»Lauft nur, es ist hoffnungslos!«

Die Fürsten kommen uns nach. Mit Mühe ziehe ich mich zusammen, überlege es mir dann anders und fließe schnell hinter der Armee her, die mir fast davon rennt - die Fürsten dicht auf den Fersen, sie kommen nur nicht nach, weil der Meister Schwächen geflucht hat, um ihre Koordination zu beeinträchtigen. Das ist nicht gut ... oder hat er ... oh, natürlich hat er was vor.
Sie stürzen aus dem Korridor in den ersten Vorraum - und die ersten dort angekommenen Skelette haben schon mehr als drei verbliebene Leichen vor den Ausgang geworfen. Der Meister ersetzt den Fluch, und die Falle explodiert.
Aus dem anderen Korridor rennt plötzlich der Held.

»Schlau, aber nicht schlau genug für mich!«

Der Meister wendet sich ihm eiskalt zu.

»Ich sehe hier nur einen Feigling, der seine Leute vorschickt, um selbst nicht in Gefahr zu geraten. Weißt du was? Ich glaube, die sind dir böse.«

Plötzlich stehen drei von ihnen auf, ergraut, und der Meister deutet auf den Gelben.

»Rächt euch. Golem, hinten rum. Halt ihn auf, wenn er läuft.«

Ich könnte schwören, dass des Fürsthelden Gesicht etwas blasser wird im kurzen Moment, bevor er losrennt, zurück in seinen Gang. Ich fließe zusammen, durch den eigenen, um die Ecke, und sehe ihn gerade in den zweiten Vorraum kommen.
Mein Körper formt ein Seil, ich hebe die Mitte zur Schlinge, und er stolpert, fällt wie ein Baumstamm.
Bevor er sich aufrichten kann, stürmen die drei Wiederbelebten aus dem Gang. Er dreht sich auf den Rücken und hebt flehend die Hand.

»Nein ... ich befehle euch ...«

Seine Schreie gehen unter in Schwerthacken.
Der Meister schreitet mit Eskorte heran, sich die Hände zufrieden abstaubend.

»Gut gemacht, Golem.«

»Ich denke, dir gebührt da ein guter Teil des Lobes. So vernichtet haben wir Gegner selten. Wirst du ihn wiederbeleben?«

Er überlegt kurz, dann schüttelt er den Kopf.

»Zu riskant bei einem Helden. Solange ich noch nicht viel besser bin hierin muss ich nicht übermütig werden, nachher bricht er die Kontrolle für einen Moment und haut mir den Kopf ab.«

Für einen Moment wenden die drei untoten Sklaven ihm den Blick zu.

»Keine Chance. Augen nach vorn.«

Und das war es für diesen Moment der Rebellion.

»Vorwärts, und stolpert nicht über eure eigenen Füße.«

Wir gehen, diesmal durch den linken Gang - es ist abermals egal - und kommen in der Mitte des kreuzförmigen Grundrisses an. Das Gefühl vager Ehrfurcht, das ich die ganze Zeit schon hatte, verliert für einen Augenblick die Unbestimmtheit, als mir kalte Schauer über den Rücken laufen. Die Kammer ist gigantisch. Ihr plötzlich in alle Richtungen erweiterter quadratischer Grundriss, zusammen mit einer ebenso scharf nach oben strebenden Decke, welche fast zu hoch liegt, um sie noch zu erkennen, ist paradoxerweise erdrückend, im Vergleich zu den engen Korridoren und Kammern moderater Größe, die hierher geführt haben. Der Hölle volle Macht ist hier konzentriert, um genau zu sein, in der Mitte: Ein perfekter Kreis ist in den Boden geschnitten, mehrere Meter darunter lodert ein Inferno heraus; bedeckt ist das Loch teilweise durch ein Pentagramm aus massivem Stein, dessen Spitzen perfekt mit dem Rand des Kreises abschließen. Die Verbindung ist etwa einen halben Meter breit, wenig problematisch zu navigieren, aber dennoch ist der Rand des Feuerbrunnens wie eine unsichtbare Wand, Niemand steht auf dem Pentagramm. Niemand von der schier unüberschaubaren Menge an Dämonen, die den Raum füllen, von Wand zu Wand. Jeder, der Augen hat, sieht uns an.
Der Meister schluckt hörbar.

»Viel Feind, viel Ehr, Golem.«

Ich tue so, als würde ich meine Fingerknöchel knacken lassen.
Möchtest du?

»Kommt doch, wenn ihr euch traut!«

Und sie kommen. Von beiden Seiten läuft eine veritable Armee aus Skelettrittern auf uns zu, Schwerter erhoben; außer unter Führung des Roten haben sie bisher keine solche Energie an den Tag gelegt; wer stachelt sie diesmal an? Wären sie eine menschliche Horde, so müsste ihr Schlachtruf die Wände zum Wanken bringen; so aber echot nur das Klappern ihrer Knochenfüße durch die Kathedrale, was die Szene noch einmal surrealer macht, als sie ohnehin schon ist.
Ruhig im Vergleich ziehen sich unsere Krieger hinter die Wächter zurück, die eine solide Phalanx bilden. Wir warten in dem etwas überschaubareren Areal gleich nach dem Ende der Parallelgänge. Die erste Welle der Gegner brandet gegen die Schilde unserer Untergebenen; wir sind zahlenmäßig weit unterlegen - aber qualitativ weit hochwertiger. Nach dem Blocken der ersten Schläge flucht der Meister großflächig verstärkten Schaden; die Wächter weichen etwas zur Seite, die Krieger schnellen vor und holen zu gewaltigen Hieben aus ...
Plötzlich gesellt sich zum orangen Leuchten über den Köpfen der Gegner ähnliches von unserer Seite hinzu. In etwas dunklererem, sinistren Farbton tanzen dünne Fäden über den Schädeln der Knochendiener; was ist dies für ein Fluch? Ein schneller Blick zeigt mir den gleichen auf Meister und mir, aber ... ich spüre Nichts, was ist mit ihm? Er wirkt nur überrascht. Und die Armee? Die lässt ihre Knüppel und Klingen fallen auf die gegnerischen Untoten, deren Knochen zerbersten unter der gewaltigen Wucht der starken Skelette des Meisters ...
Welche aus heiterem Himmel von einer unsichtbaren Macht geradezu zerfetzt werden. Knochensplitter würden bis zu unserer zurückhaltenden Position fliegen, würden sie sich nicht innerhalb von Augenblicken in Staub auflösen. Der Meister keucht. Der Zweite drängt an die Kontrolle.

»Ich kenne diesen Fluch, Meister! Er wirft Schaden auf den Angreifer zurück! Wenn die Wächter auch in den Kampf eingreifen, sterben sie genauso schnell - sie sind stärker, als gut für sie ist!«

»Verflucht! Was ... sollen wir denn dann machen? Golem! Bist du dagegen gefeit, wenn du sie mit Feuerbällen bewirfst?«

Die Wächter beschränken sich völlig auf Verteidigung. Aber alleine sind sie einfach nicht genug. Schnell beschwört der Meister zwei neue aus den Leichen der ersten gegnerischen Schlachtreihe, aber diese sind schon soweit vorgedrungen, dass unsere Verstärkung inmitten von ihnen auftaucht. Ohne Möglichkeit, sich richtig zu verteidigen, werden die neuen Wächter überwältigt, zu Boden gedrückt und schnell vernichtet. Der Frage des Meisters folgend, schieße ich durch die Lücken in unserer Formation; der Feuerball trifft einen Gegner, der davon etwas zurückstolpert, aber nicht allzu beeindruckt scheint; ich spüre keine negativen Auswirkungen.

»Scheint so, General!«

»Dann mach weiter!«

Mit mir zusammen stimmen die Magier in ein Sperrfeuer ein, aber wir sind allesamt nicht die besten darin, wirklichen Schaden auszuteilen - besonders nicht, wie es scheint, gegen diese Art von Gegner. Dennoch, die Verlangsamung durch Kältegeschosse hilft natürlich, und so scheint es, als könnten die Wächter auch dezimiert die Stellung halten ...
Zu früh gefreut! Plötzlich wird der Fluch auf ihnen durch Verstärkten Schaden ersetzt. Der Meister reagiert schnell und lässt sie wieder angreifen, aber so sind sie noch verwundbarer ... und gehen bald zugrunde.

»Nicht gut, gar nicht gut ... ihr zwei! Los, auf in den Kampf!«

Die Wiederbelebten folgen widerstrebend. Der Meister lässt sie direkt mit großen Schwerthieben angreifen; jetzt, da sie damit nicht mehr 'aus Versehen' unsere eigenen Leute verletzen können, ist es völlig sicher. Aber schon nach dem ersten Hieb landet erneut der Zurückwerffluch auf ihnen. Einer schlägt zu, bevor der Meister es ihm verbieten kann; jetzt sehe ich den Effekt deutlicher als bei den Skeletten; das große Dämonenschwert zersplittert den Brustkorb eines Ritters der Verdammnis, und nahezu im gleichen Augenblick dellt eine unsichtbare Faust die Front des wiederbelebten Giftfürsten ein, mit einer solchen Wucht, dass er davon zurückgeworfen wird, kurz wie gelähmt dasteht und dann zu unverwertbarer Asche zerstaubt.

»Verdammt, wer flucht denn da? Inferno, los!«

Der zweite Giftfürst tut wie geheißen, aber so ist er natürlich völlig offen für Gegenangriffe.
Tatsächlich landet sofort verstärkter Schaden auf ihm, und er vergeht. Wir haben nur noch mich und die Magier. Der Meister knurrt.

»Dann eben so.«

Verstärkter Schaden wird auf den Gegnern erneuert, und zwei ihrer Leichen explodieren. Skelettritter werden durch den Raumgefegt.
Viele von ihnen, gierig auf Blut, in unsere Richtung. Und wenngleich kurz betäubt, sind sie noch nicht außer Gefecht.

»Auf sie, Golem, ich brauche kurz Zeit!«

Ich stürze los, derweil ruft der Zweite nach hinten.

»Die Ritter des Vergessens fluchen! Es sind die Magier weiter hinten!«

Und tatsächlich, jetzt, wo die meisten Ritter der Verdammnis am Boden liegen, sind ihre Anführer sichtbar. Mit zwei Leuchtkugeln jeweils gleicher Farbe wie unsere eigenen Magier sind sie unübersehbar - und jetzt, wo der Blick frei ist, benutzen sie sie auch. Ich wollte schnell die gefallenen Ritter erledigen, aber plötzlich kommt ein Sperrfeuer aus Blitz-, Eis- und Giftgeschossen auf mich zu, was die ganze Angelegenheit riskanter macht, als ich dachte. Dennoch, ich weiß mittlerweile, wie man unberechenbare Haken schlägt, und sie kennen mich noch nicht. Schnell dehne ich meinen Körper zur schlanken Feuersäule, lasse links und rechts tödliche Magie vorbeifliegen, lande zu einer großen Hand geformt auf einem gerade im Aufstehen begriffenen Gegner, hinterlasse einen versengten Knochenhaufen und zucke sofort weiter zum nächsten. Ein Feuerlasso packt einen schon erhobenen Kollegen von ihm, ich ramme beide aneinander, breche ihnen das Genick mit einem Griff. Immer wieder treffen mich doch eisige Dornen, durchfahren mich Kugelblitzschläge, aber das halte ich aus. Das Gift ist mir völlig egal, aber offenbar sind sie gewillt, den Effekt zu testen. Die Feuermagier haben ihre Versuche gleich gelassen.

Aber was machen sie stattdessen?

Der Zweite lenkt meine Aufmerksamkeit auf einen von ihnen, der gerade die Leuchtkugeln wie zum normalen Schuss zusammenführt ... aber statt eines Feuerblitzes entsteht ein weißleuchtendes Irrlicht, mit einem vage erkennbaren Gesicht, umgeben von geisterhaften Tentakeln. Es schießt los, an mir vorbei ... ich wende meinen Blick schnell zurück, um zu sehen, wo es landet ... wohl an der Wand.

Nein!

Da ändert es plötzlich scharf seine Richtung, was sein Ziel völlig unvorbereitet trifft. Der Meister wird von der Erscheinung direkt in der Brust getroffen und umgeworfen. Als er verwirrt den Kopf hebt, blutet sein Kinn; die messerscharfen Tentakel haben ihn geschnitten, zum Glück hat seine Rüstung Schlimmeres verhindert.

»Ah, verdammt ...«

Er winkt ungeduldig mit der Hand.

»Zwing sie in den Nahkampf, Golem! Es sind jetzt wenig genug, dass ich zurechtkomme!«

Denn mittlerweile hat sich die Armee wieder etwas zurückgebildet. Ich tue wie geheißen und fließe unter die Rittermagier. Sie weichen keinen Zentimeter zurück, stattdessen feuern sie wie die Wilden. So nah kann ich nicht ausweichen ... und mir wird schmerzhaft bewusst, dass etwas anders ist als gerade. Denn die Kälte eines Eisblitzes, den ich vor einer Minute noch eher mit einem Schulterzucken begegnen konnte, fährt mir auf einmal durch Mark und Bein, wenngleich ich solches gar nicht besitze.

Über uns ...

Rosa-weiße Punkte tanzen dort.

Widerstandsschwund! Die haben fast das ganze Arsenal an Flüchen auf Lager!

Das ist nicht ... Zwei so verstärkte Blitzgeschosse treffen mich, und bevor ich groß weiterdenken kann, explodiere ich. Das Letzte, was ich sehe, bevor die Schwärze mich umfängt, ist eine Schwadron heranrückender Giftfürsten ...

Da existiere ich wieder. Der Meister sieht nicht gut aus; er ist offenbar von noch mehr der seltsamen Irrlichter getroffen worden.

Es sind Knochengeister. Diese Magier rekrutieren sich ausschließlich aus gefallenen Nekromanten, wie es scheint - und zwar nur den Besten.

»Ich weiß, das ist nicht ideal, Golem, aber bleib jetzt einfach bei mir und halte mir diese unsäglichen Geschosse vom Hals.«

Nicht ideal ... weil ich im Stahlkörper bin. Der Meister hat einige Schwerter von den Rittern gesammelt, was mir meine schlanken, leichten Waffen verraten.
Und schon kommt ein Knochengeist geflogen. Ich sehe, er würde daneben gehen, aber das narrt mich nicht noch einmal. In letzter Sekunde dreht er ab ... und meine Klinge zerteilt ihn. Na also!

Rechts! Von vorne!

Himmel, sie lassen nicht nach! Schnell drehe ich mich zu diesen. Schon vermisse ich die erhöhte Mobilität der Feuerform, aber der Meister hat sicher nicht mehr genug Mana für sie. Derweil sehe ich, dass die Skelette mehr schlecht als recht gegen die Magier kämpfen; mit Eiserner Jungfrau auf dem Kopf haben sie wenig Chancen, offensiv etwas auszurichten ...

Woher weißt du denn den Namen?

Hast du nicht ... nein, hast du nicht. Verdammt, was solls, ist jetzt völlig egal!

»SolUmUm ... TalThulOrtAmn ...?«

Von hinter mir fliegt ein, in der Tat, Knochen-Geist los, an einem unserer Skelette vorbei und einem Magier der Gegner ins Gesicht. Er stolpert kurz zurück, aber ist ansonsten unbeeindruckt.

»Nein, so funktioniert das nicht.«

»Guter Versuch, General ... ah ...«

Die Giftfürsten haben die Skelette erreicht, welche ihr Bestes tun, um den Schlägen einfach auszuweichen. Der Meister flucht Schwächen, was etwas hilft, aber wir verlieren Truppen. Derweil aber lenken die Skelette die Vergessenheitsritter nicht mehr ab ... und die heben alle gleichzeitig die Arme.

»Ach du verdammte ...«

Aus fünf verschiedenen Richtungen gleichzeitig sausen Knochengeister heran.

»General, das schaffe ich nicht!«

»Ich ... merks ...«

Der eine noch verbliebene Magier versucht sich auch schützend hinter ihn zu stellen, aber das wird nicht reichen ... offenbar konnten die jetzt vernichteten auch dauerhaft nicht allzuviel ausrichten. Das ist überhaupt nicht gut!

Kontrolle!

Der Zweite übernimmt.

Jetzt pass auf ...

Ich spüre, wie höchste Konzentration von ihm ausgeht.

Eins ... zwei ...

Gleich erreichen uns die Geschosse ... da zuckt mein Körper in Aktion. Der Zweite sticht nach vorne, wirbelt zur Seite, hält ein Schwert mit der breiten Seite ausgestreckt, tritt mit dem Fuß in die andere Richtung ... springt hoch, in eine Drehung ...
Fast. Fast hätte es gereicht, aber mindestens zwei der Geister sind durchgedrungen, und ich glaube, der Tritt hat einen nur abgelenkt ... wenn wir schnell genug waren ... aber das waren wir nicht!
Der Magier ist verschwunden. Der Meister steht mit dem Rücken zu mir. Ist er ...
Mein Blick geht an ihm vorbei. Er hat die Hand erhoben, die Finger zu einer Klaue verkrampft. Zentimeter von seiner Handfläche entfernt wabert ein Knochengeist, das Gesicht darin zur Grimasse des Hasses verzerrt, die Tentakel nach vorne gereckt. Aber sie erreichen ihn nicht. Der Meister bleckt die Zähne.

»Die größte Macht über Knochen hier ... habe ich.«

Er stößt die Hand nach vorne, und der Geist schießt davon, gegen die Wand, wo er zersplittert.
Eine zweite Welle fliegt schon, aber die Magier, welche sie gerade abgefeuert haben, sind eindeutig komplett überrascht. Derweil stehen nur noch zwei unserer Skelette einer Armada von Giftfürsten entgegen. Sie halten höchstens noch Sekunden.

»Genug jetzt!«

Der Meister breitet die Arme aus und schließt die Augen. Er stößt den Atem aus, sein Gesicht eine Maske der Ruhe. Aber seine Hände beginnen zu zittern ... der Zweite und ich machen uns bereit ...
Die Knochengeister werden langsamer. Und einen Meter vor uns halten sie an.

»Ich bin ... des Todes Meister ... ihr lächerlichen Knechte ... selbst nur wiederbelebte Untote ... für wen haltet ihr euch eigentlich?«

Alle Geister fliegen plötzlich mit Höchstgeschwindigkeit in die andere Richtung. Auf schnurgeradem Pfad treffen sie alle den mittleren Magier, welcher unter dieser Barrage zusammenbricht, nicht mehr untot, sondern definitiv entlebt.

»Und jetzt gehörst du mir!«

Sofort steht er wieder auf, die einst weißen Knochen ergraut.
Das letzte Skelett fällt. Die Giftfürsten dringen vor, den neuen Wiederbelebten ignorierend, weil sie das gar nicht bemerkt haben. Der Meister hingegen ignoriert die Fürsten und starrt nur seinen neuen Diener an.

»Verrate mir deine Geheimnisse!«

Langsam hebt der Magier seine Kugeln. Seine Kollegen tun das gleiche - in seine Richtung.
Ein rotes Leuchten geht von dem übernommenen Ritter des Vergessens aus. Dann wird es polychromatisch, als er im Sperrfeuer seiner vier ehemaligen Mitstreiter vergeht.

»General ...«

Er zückt seinen Stab. Zwei neue Skelette entstehen etwas von uns entfernt, aus den noch übrigen Leichen der ersten Ritterwelle; die Giftfürsten wenden sich zunächst diesen zu.

»Auf, Golem.«

Ob ich das hinbekomme ...? Der Stahlkörper ist lächerlich anfällig gegen Infernoangriffe ...

Wir müssen!

Doch da, gerade, als die ersten Giftfürsten ausholen, um die Skelette zu vernichten, welche einfach nur passiv dastehen, blühen rapid tanzende orange Fäden über ihren Köpfen auf.

»Und damit werfen wir die Tür der Jungfrau zu.«

Als die Skelette zerschmettert werden, zerreißt es ihre Angreifer als Antwort mit unglaublicher Heftigkeit. Immer noch nicht so heftig, wie die frischen Leichen gleich darauf in Zwillingsexplosionen verglühen, welche den Ansturm der Giftfürsten mit einem Paukenschlag zum Erliegen bringen. Ich, schon unterwegs, muss nur aufräumen; der Meister erschafft derweil aus den frischen Leichen Wiederbelebte, welche sich auf die überrumpelten Magier stürzen. Es dauert letztlich nicht mehr lange.
Und doch ist das nur der Anfang. Schon strömen neue Gegnermassen heran ... doch der Meister ist auf der absoluten Höhe seiner Fertigkeiten. Und mit jeder Minute scheint er noch stärker zu werden. Er scheint nicht nur seinen Frieden gefunden zu haben, sondern auch erkannt, was es überhaupt bedeutet, ein Nekromant zu sein. Das Beste? Er wird wahrscheinlich nie völlig aus seiner grundlegenden Egozentrik ausbrechen können. Aber was er gerade getan hat, war weniger arrogant als schlicht selbstsicher. Und das lässt mich mit größtem Optimismus in diesen folgenden und den bald anstehenden finalen Kampf blicken.
Besonders beeindruckt mich ja, mit welcher Mühelosigkeit er sich neue Zauber über Runenwörter und jetzt sogar ganz ... ohne ...

Was ist?

Zweiter ... wir wissen ja, dass immer wieder Einiges von deinem Wissen, für uns beide beunruhigend und ungewollt, durchsickert. Daher wusste ich ja gerade, wie der Fluch heißt, zum Beispiel.

Das ist in der Tat bedenklich, aber ich würde das vor Allem darauf schieben, dass es auf die Dauer nicht gesund sein kann für uns beide, dass wir uns diesen Kopf als Wohnraum teilen. Sonst noch ein altbekanntes Problem, dass du aufbringen möchtest, oder können wir uns auf die anstehenden Kämpfe konzentrieren?

Zweiter, wenn mein spontaner Wissensgewinn davon kommt, dass ich einen ungewollten Untermieter habe, von wem kommt es dann, dass der Meister auch wusste, wie die Zauber heißen?


< < zurück zu Kapitel 4/25

weiter mit Kapitel 4/27 > >

was bisher geschah - im Rich Text Format runterladen 700kB

Teil 1 komplett als *.pdf runterladen 640kB

Teil 2 komplett als *.pdf runterladen 840kB

Teil 3 komplett als *.pdf runterladen 840kB


Feedback jeglicher Form könnt Ihr via Mail über diese Adresse schicken.


Valid HTML 4.01 Transitional
Valid CSS 2.0

D2library

Counter Counter