Ich denke, also bin ich
von Simon Salzl aka TwinYawgmoth
Teil 1 - Tönerne Taufe
Kapitel 32: die Reise
Nach einer Weile (wir sind längst wieder am Inifuss - Baum vorbei) wird der Boden bedeutend sumpfiger. Jeder Schritt der Menschen und Skelette lässt Wasser hervorquellen; ich trete weicher auf.
UND es regnet.
Der Meister versucht ausnahmweise nicht einmal, Kaschya in eine Diskussion zu verwickeln; diese bleibt normalerweise sowieso stoisch ruhig und antwortet einsilbig.
Die Stimmung ist gedrückt, während ein 'Blutfalkennest' (nach Kaschya) am Horizont auftaucht; tatsächlich spuckt eine organische Röhre, die sich in regelmäßigen Abständen ausstülpt, neue fliegende Dämonen aus, die rot, nicht braun wie Faulkrähen sind, und nach einem Schwerthieb am Boden liegen. In Massen können sie hingegen zu einem Problem werden; deshalb ordnet der Meister an, dass die zwei Skelette mir und drei ihm (klar) von den Biestern den Rücken freihalten, während ich das Nest zu erledigen habe.
Es ist nicht einfach, solch ein Ding mit den Händen zu zerfetzen; Klauen wären viel sinnvoller.
Auch, wenn ich zwei Hände eigentlich mag, ich greife wieder auf die Veränderung des Meisters zurück, die mir spitze Fingernägel beschert, und hacke darauf los.
Bald stehe ich in blutigem Brei - und zwar ohne eine Erinnerung an den Weg, der dort hin geführt hat! ... nicht schon wieder. Aber der Schleim, der mich und alles in der Umgebung bedeckt, wird keines von den Eiern, die ebenfalls verteilt sind, mehr versorgen und zu unnatürlich schnellem Schlüpfen anregen; überall liegen Blutfalken mit ihren ledrigen Flügeln mal klein, mal fast schon ausgewachsen, herum, es ist ein furchtbares Chaos aus ekelhafter Flüssigkeit.
Der Meister übergibt sich, während Kaschya ihn angrinst und spottet, was für ein großer Held er doch sei, dass ihm von "dem bisschen Schleim und Blut und stinkendem Etwas" - worauf der Meister noch einmal seinen Magen entleert - schlecht werde.
Wenigstens finden wir nach zwei weiteren Nestern (das Ergebnis der Kämpfe zu inspizieren reizt den Meister nicht mehr besonders) den Wegpunkt im Schwarzmoor, was ihn wieder versöhnlicher stimmt.
Ein halber Tag ist vorbei, als die Steinplatte mit den kryptischen Symbolen vor uns auftaucht; der Meister ruft eine Mittagspause aus (er hat ja sicher wieder Hunger, sein Frühstück ist auf jeden Fall weg) und wir bleiben gleich eine Stunde im Lager, nachdem Akara die Runen, die die Lage des Wegpunktes angeben, übersetzt hat.
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