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Ich denke, also bin ich

von Simon Salzl aka TwinYawgmoth

Teil 1 - Tönerne Taufe

Kapitel 47: Geschichte

... Doch eines Tages kam ein dunkler Wanderer durch die Klosterpforte, das Gesicht verhüllt von einer Kapuze, in einen braunen Umhang gekleidet. Jeder bekam eine Gänsehaut, wenn er in die Schwärze seines nicht zu erkennenden Gesichtes blickte, und einmal in der Geschichte der Schwesternschaft bot Akara, ihre Hohepriesterin, einem Gast nicht die Unterkunft im Kloster an.
Er war sowieso nicht daran interessiert - sein Weg führte ihn sofort weiter, nach Osten. Ein kollektiver Seufzer der Erleichterung ging durch das Kloster, als er es verließ.
Aber der Junge war vorsichtig geworden. Was hatte dieser seltsame Mensch zu bedeuten?

Tief in der Nacht lag er noch wach und dachte über sich und den Wanderer nach, als Schreie aus den Tiefen des Klosters hallten, als Jägerinnen in panischer Angst aus Türen rannten, und als sie sofort niedergemetzelt wurden von grotesken, Dämonischen Gestalten, die ihnen folgten.
Der Junge sah seine Chance gekommen. Er hatte einmal in seinem Leben keine Angst, er war nur sicher, was er zu tun hatte.
Er rannte zu den Wagen von Warrivs Karawane, zu dem, den er auf seiner Reise bewohnt hatte. Er öffnete die Truhe unter seinem Sitz und zerrte das Skelett hervor, das er hier drin versteckt hatte.
Als kleine rothäutige Dämonen die Tür aufstießen, erwartete sie der Tod in Form seiner eigenen, knöchernen Gestalt. Der untote Diener fuhr unter die wenigen Angreifer, die das Gemetzel im Kloster selbst hinter sich ließen und nach draußen stürmten, und vernichtete sie.
Laut rief der Junge dazu auf, zu fliehen, denn er wusste, eine Übermacht wie diese, die beständig neu aus den Türen des Klosters strömte, konnte man nicht bewältigen.
Warriv rannte zu seiner Karawane und begann, die Wagen anzuspannen. Fieberhafte Eile erfasste den Jungen, als er darauf drängt, den Großteil der Karren zurückzulassen und lieber das eigene Leben zu retten. Das Skelett war hart bedrängt von mehreren Dämonen.
Da fuhren Pfeile in die Gegner; aus einer Tür strömte ein Trupp Kriegerinnen, angeführt von einer Frau mit einem weißem Helm, auf dem ein blutroter Rabe eingraviert war. Ihr Bogen verschoß Pfeile, die explodierten.
Sie winkte ihre Kriegerinnen durch, schob förmlich Akara auf die Karawane zu, die sich bereits auf Drängen des Jungen in Bewegung gesetzt hatte, da Warriv den Ernst der Lage endlich erkannt hatte.
Als die Schwestern begannen, die freien Plätze zu füllen, kamen wieder neue Wellen von Dämonen auf die Flüchtenden zu.
Die Kriegerin mit dem Blutraben auf dem Helm verteidigte ihre Stellung, sie blieb zurück, wie das Skelett, das ihr half, die zu nahe kommenden Gegner zu töten. Doch bald verebbte der Strom der flüchtenden Klostereinwohner; wer jetzt nicht mehr kam, war tot oder gefangen.
Als die Karawane aus dem Tor des Klosters rumpelte, hielt die Kriegerin mit dem Feuerbogen die Stellung, damit die Wagen fliehen konnten. Keine Zurufe ihrer untergebenen Schwestern konnten sie davon abbringen.
Als das Skelett zerfiel, wurde ihre rotbehelmte Gestalt unter Dämonen begraben.


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